Sechs Millionen Menschen sind europaweit vom Vorhofflimmern betroffen. Weil der Herzschlag nicht immer seinen Takt einhält, greifen die Betroffenen regelmäßig zu Medikamenten.
Wissenschaftler der Universität Adelaide konnten jetzt jedoch beweisen, dass eine gute körperliche Fitness auch sehr gut helfen kann, um dem Vorhofflimmern entgegenzuwirken.
Untersucht wurden über 300 Patienten eines Vorhofflimmerns. Sie trainierten nach einem individuellen Trainingsprogramm drei- bis fünfmal pro Woche für 1-2 ½ Stunden. Inhalt des Konzeptes waren Elemente des Ausdauer- und des Krafttrainings, wobei die Intensität eher niedrig oder mäßig war.
Je nach ursprünglichem Fitnessstand zu Beginn der Studie wurden die Probanden in die Gruppe der schlecht Trainierten, der angemessen Trainierten und überdurchschnittlich Trainierten eingestuft. Nach etwa vier Jahren des von den Studienleitern angewiesenen Trainings wurde der Gesundheitszustand der Teilnehmer abgefragt. Zudem wurde mit Hilfe von speziellen Tests, der Fitnesszustand der Probanden ermittelt.
Im Ergebnis zeigte sich, dass Personen, deren körperliche Fitness im Verlauf der Studie am meisten angestiegen war, den größten gesundheitlichen Profit bezüglich ihres Vorhofflimmerns hatten: Mehr als die Hälfte von Ihnen hatte am Ende kein Flimmern mehr. Bei den Probanden, die ihren Fitnesszustand kaum verbessern konnten, waren es lediglich 18 %.
Zusätzlich profitierte die sportliche Gruppe von einer Gewichtsreduktion und einer Senkung des Blutdrucks derart, dass sie weitaus weniger auf die Therapie mit Medikamenten angewiesen war. Nicht zuletzt weisen die Studienleiter darauf hin, dass auch ein geringerer Zugewinn an körperlicher Fitness dazu beiträgt, das Risiko für Vorhofflimmern zu senken. Sportliche Aktivitäten jeglicher Intensität zeigen bereits gesundheitsfördernde Effekte für die (Herz-)Gesundheit.
Pathak , R. et al.
Impact of CARDIOrespiratory FITness on Arrhythmia Recurrence in Obese Individuals with Atrial Fibrillation: The CARDIO-FIT Study.
J Am Coll Cardiol
6/2015